Wie geht Beziehung, in der Nähe und Freiheit nebeneinander bestehen dürfen?
Was braucht es, damit wir uns zeigen können – ohne uns zu verlieren?
Wie lässt sich Verbindung leben, wenn unterschiedliche Geschichten, Sprachen oder Prägungen aufeinandertreffen?
Wir stehen an einem Übergang: Alte Rollenvorstellungen und Beziehungsideale verlieren an Kraft – doch das Neue ist noch ungeübt. Viele sehnen sich nach Augenhöhe, Aufrichtigkeit und Kontakt, stoßen aber immer wieder auf alte Muster, Rückzug oder Missverständnisse. Zwischen dem, was wir nicht mehr wollen, und dem, was wir noch nicht leben können, entsteht Spannung – verletzlich, ehrlich, manchmal überfordernd, aber voller Potenzial.
Paarbeziehungen berühren uns an den tiefsten Stellen: Dort, wo wir uns zugehörig fühlen wollen, tauchen alte Verletzungen auf – feine, oft früh gelernte Schutzmuster. Wenn wir bereit sind hinzuschauen, kann Beziehung zu einem Ort werden, an dem nicht nur Nähe wächst – sondern auch wir selbst.
Gerade interkulturelle Beziehungen machen diese Spannungen oft besonders sichtbar. Denn sie spiegeln nicht nur persönliche Muster, sondern auch das, was kulturell tief verwurzelt ist: Was als „normal“ gilt in Sachen Nähe oder Autonomie. Wie laut oder leise Gefühle gezeigt werden dürfen. Wessen Erfahrungen als selbstverständlich gelten – und welche oft übergangen oder nicht verstanden werden. Wer lernt, sich anzupassen. Wer gewohnt ist, den Ton anzugeben.
Und wo Sprachlosigkeit entsteht, weil die Worte fehlen – oder weil sie zu viel bedeuten.
Genau darin liegt eine besondere Kraft: Wenn wir bereit sind, hinzuschauen – ohne Schuldzuweisung, aber mit Ernsthaftigkeit – dann kann Beziehung zu einem Raum werden, in dem nicht nur zwei Menschen wachsen, sondern auch das, was sie kulturell mitbringen, in Bewegung kommt.
… Beziehung als Entwicklungsraum zu begreifen: Gerade dort, wo es schwierig wird, liegt oft das größte Potenzial für Wachstum und Verbindung.
… die eigenen Prägungen zu erkennen: Was bringe ich mit? Was wirkt zwischen uns – bewusst oder unbewusst? Welche inneren Bilder von Beziehung, Nähe oder Zugehörigkeit habe ich vielleicht übernommen, ohne es zu merken?
… Unterschied und Begrenzung zu würdigen, statt Harmonie zu erzwingen: Wir müssen nicht gleich sein, um in Verbindung zu bleiben. Es geht darum, Unterschiede zu bewohnen und ehrlich zu bleiben – auch wenn es unbequem wird.
… gemeinsam in einem sicheren, traumasensiblen Raum zu forschen und Verantwortung zu übernehmen: Dort, wo alte Wunden gehört werden dürfen – ohne Schuldzuweisung, aber mit Klarheit und Kontakt – kann Beziehung wieder fließen.
Gewaltfreie Kommunikation
hilft, die Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen, die hinter unseren Reaktionen liegen.
Nicht, um netter zu sprechen – sondern ehrlicher.
NARM
bringt das Verständnis ein, wie frühe Bindungserfahrungen unsere Beziehungen heute mitbestimmen.
Wie unsere Nervensysteme aufeinander reagieren. Und wie wir mehr Selbstregulation und Kontakt entwickeln können.
Transparente Kommunikation
öffnet einen Raum für das, was schwer in Worte zu fassen ist: Atmosphären, Spannungen, intuitive Wahrnehmung.
Sie ermutigt dazu, nicht nur zu sprechen, sondern zu spüren.
Ich selbst komme aus einem weißen, akademischen, mitteleuropäischen Kontext – mit allen damit verbundenen Privilegien. In meiner eigenen Partnerschaft und in meiner Arbeit bin ich immer wieder herausgefordert, kulturelle Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen. Mir ist bewusst, dass auch Therapie und Mediation keine neutralen Räume sind, sondern kulturell geprägt. Ich sehe es als Teil meiner Verantwortung, eurozentrische Perspektiven zu dekonstruieren, zuzuhören, zu lernen – und gemeinsam Wege zu finden, wie Beziehung, Kommunikation und Heilung in verschiedenen kulturellen Kontexten lebendig werden können.
Ich arbeite auf Deutsch und Englisch, online oder in Präsenz im Raum Leipzig oder Fulda. Sowohl einmalige Klärungsgespräche als auch längere Begleitungen sind möglich. Meldet euch gern für ein unverbindliches Vorgespräch, wenn ihr herausfinden möchtet, ob mein Angebot zu euch passt.